Beim ersten Artikel auf praktischundverbunden.de ging es darum, dass ich mit dem Blog offen lernen möchte. Daher möchte ich meine Reflexion über meine Infrastruktur und Systeme und über den Inhalt des damaligen Artikels gerne mit euch teilen.
Schon beim Schreiben des Artikels Damit es läuft, auch wenn es stressig ist: gute Infrastruktur und Systeme dachte ich, dass ich das Thema in ein paar Monaten gerne prüfen möchte. Diese Reflexion habe ich mir dann für in drei Monaten auf Wiedervorlage gelegt. (Damals kam mir das weit in der Zukunft vor. Im Rückblick ist die Zeit schnell vergangen und gleichzeitig lang gewesen.)
Wozu reflektieren?
Ich habe es mir in allen Bereichen zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig zu reflektieren. Es ist manchmal ein Kampf, sich die Zeit für die Reflexion zu nehmen, insbesondere, wenn es stressig ist.
Aber ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht:
Durch die Reflexionen halte ich kurz inne und hetze nicht nur von einer Aufgabe und einem Termin zum anderen. Es ist für mich wie kurz mal Luft zu holen.
Oft denke ich, dass ich nicht so viel geschafft habe und nicht vorankomme. Die Reflexion macht jedoch sichtbar, was alles schon hinter mir liegt.
Es gibt Reflexionen, bei denen keine großartigen Erkenntnisse habe. Aber es ist schon oft vorgekommen, dass ich dachte, ich bräuchte keine Reflexion, und dann gab es doch großartige Erkenntnisse.
Manchmal wird mir erst bei der Reflexion klar, dass es Schmerzpunkte gibt und wo sie liegen.
Manchmal habe ich Ideen, wie ich Dinge anders angehen kann, die ich dann ausprobiere.
Wie ich reflektiere
Es gibt eine Sache, die ich mir einfach nicht merken kann: die richtige Schreibweise von „Reflexion“ oder „Reflektion“. Obwohl ich das Wort regelmäßig schreibe. Das ist immer ein Punkt, über den ich stolpere. Die korrekte Schreibweise ist „Reflexion“. Aber das nur als Randbemerkung.
Ich reflektiere, indem ich schreibe. Das Schreiben zwingt mich, Dinge zu formulieren und sie damit zu benennen. Das ist sehr hilfreich. Meistens tippe ich am Desktop, weil mir das Spaß macht und ich damit schnell genug bin, um meine Gedanken zu notieren. (Übrigens ein guter Grund, um Zehnfinger-Tippen zu lernen. 😉 )
Manchmal schreibe ich einfach drauflos. Andere Male gehe ich systematischer vor und stelle mir Fragen wie:
- Was habe ich diese Woche/Monat dazu gemacht?
- Was habe ich gelernt?
- Was lief gut? Warum?
- War ich mit etwas unzufrieden? Was kann ich ändern?
- Was hat mir Energie gegeben?
- Was kostet mich Energie? Warum?
- Wie kann ich es anders angehen?
- usw.
Die Fragen variieren, je nach Kontext und Bedürfnis.
Die Reflexionen sind unterschiedlich umfangreich, meistens relativ kurz und nur manchmal so ausführlich wie dieser Artikel. So vollständig wie für diesen Artikel formuliere ich sie jedoch nie. Ich mache mir eher Stichworte und schreibe, ohne auf Rechtschreibung oder Ähnliches zu achten.
Reflexion der Infrastruktur und Systeme
Aber nun zur Reflexion der Infrastruktur und Systeme in Bezug auf praktischundverbunden.de.
Technische Infrastruktur: Tools
Folgende Tools nutze ich seit ich mit dem Blog und dem Newsletter gestartet habe:
- eine Notiz-Software für die Artikel und den Newsletterentwurf
- ein CMS für die Webseite
- einen Newsletterprovider
- eine Quelle für die Beitragsbilder
- eine Quelle für die Icons im Newsletter
Sie alle machen das, was sie sollen. Sie sind flexibel genug, sodass ich das anpassen kann, was ich brauche.
Beispielsweise habe ich einige Properties angepasst: Jeder Artikel besteht aus seinem Inhalt und den dazugehörigen Metadaten, wie dem Veröffentlichungsdatum, dem Titel und den Kategorien. Mithilfe dieser Metadaten kann ich gezielt nach Artikeln suchen oder sie gruppieren und filtern. Da es immer mehr Artikel geworden sind und ich doch öfter auf sie referenziere, habe ich gemerkt, dass ich einen Direktlink zum Artikel benötige. Daher habe ich das Property „url“ hinzugefügt, sodass ich jetzt bei jedem Artikel seinen Link habe.
Fazit: Ich bin mit der Auswahl meiner Tools sehr zufrieden. Es macht mir Spaß mit ihnen zu arbeiten. Inzwischen habe ich eine Routine im Umgang mit ihnen entwickelt.
System zur Organisation der Themen und Texte
Bevor ich den Blog gestartet habe, habe ich nach etwas Herumprobieren und Überlegen, entschieden, dass jede Themenidee eine separate Notiz sein soll.
Zuerst hatte ich mehrere Ideen in jeweils einer Kategorienotize gesammelt, weil ich die Ideen übersichtlich haben wollte.
Einzelnotizen haben den großen Vorteil, dass sie sich leichter verschieben lassen und direkt bearbeitbar sind, ohne die Inhalte von einer Notiz zur anderen zu kopieren. So kann jede Idee einfach zu einem Entwurf und dann zu einem veröffentlichten Artikel werden. Den Nachteil der fehlenden Übersicht konnte ich mithilfe meines Tools lösen: Mithilfe von Abfragen kann ich die Ideen übersichtlich darstellen.
Die Notizen sind seit fast von Anfang an in der folgenden Ordnerstruktur organisiert:
- Themen-Ideen
- auf dem Blog veröffentlichte Artikel
- veröffentlichte Newsletter
- aktuell, in dem die Themen und Newsletter sind, an denen ich gerade arbeite
Die Notizen kann ich sehr einfach zwischen diesen Ordnern verschieben.
Ich habe mir im Voraus überlegt, wie der konkrete Ablauf von „Idee haben“ bis „Artikel ist veröffentlicht“ ist. Selbst für die Notiznamen habe ich mich für eine Namenskonvention entschieden.
Ein Aspekt, den ich falsch eingeschätzt habe, sind die Kategorien und Schlagworte. Ursprünglich wollte ich gleichmäßig zu allen Kategorien und Schlagworten Artikel schreiben. Das habe ich jedoch sehr schnell verworfen. Ich schreibe die Artikel, auf die ich Lust habe oder die gerade irgendwie relevant geworden sind. Vielleicht greife ich diese Idee später einmal auf.
Fazit: Mit dem Organisationssystem bin ich insgesamt sehr zufrieden.
System zum Schreiben
Wie sieht mein Schreibprozess aus?
Der Schreibprozess ist im Wesentlichen gleich geblieben:
- Ich starte mit einer Vorlage. Diese enthält ein paar Einstiegsfragen, die mir dabei helfen, zu verstehen, worüber ich genau schreiben möchte. Die Fragen habe ich zwischendurch angepasst.
- Außerdem verwende ich eine Checkliste, die die Schritte auflisten und die ich bei Bedarf ändere. Anfangs habe ich die Checkliste häufiger genutzt, inzwischen habe ich den Ablauf verinnerlicht. Es ist jedoch gut, bei Bedarf oder wenn ich sehr müde bin, noch einmal nachschauen zu können.
In den letzten Wochen habe ich zusätzlich damit begonnen, Tools zu verwenden, die meinen Text auf sprachliche Formulierungen, Grammatik und Zeichensetzung prüfen. Zunächst wollte ich ein solches Tool nicht nutzen, aber die bessere Lesbarkeit für euch hat mich überzeugt. Ich formuliere den Text selbst und lasse ihn nicht durch eine KI erzeugen. Den von mir geschriebenen Text lasse ich dann vom Tool prüfen. Manchmal übernehme ich einen Vorschlag, ein andermal nicht, wenn mir die Formulierungen nicht gefallen.
Wie sieht es mit meiner Schreibgeschwindigkeit aus?
Ich glaube nicht, dass ich einen Text schneller schreiben kann als ich es jetzt tue. Zumindest aktuell fällt mir nichts dazu ein. Ich schreibe meist ziemlich flüssig runter, wenn mir der Inhalt klar ist.
Vor ein paar Wochen habe ich damit begonnen, parallel an Texten zu arbeiten. Natürlich dauert die absolute Zeit zum Schreiben gleich lang, egal ob ich Texte hintereinander oder abwechselnd schreibe. Eine echte Parallelisierung ist mit einem Gehirn nicht möglich. Was hilft, ist die zeitliche Entzerrung. Die Themen haben so Zeit, sich zu setzen und zu entwickeln.
Fazit: Insgesamt bin ich mit meinem Schreibsystem zufrieden.
Reflexion der Aussage „Gerade wenn es stressig ist: Gute Infrastruktur und Systeme“
Bevor ich mit diesem Artikel begonnen habe, war ich irgendwie unzufrieden mit meiner Arbeit an praktischundverbunden.de. Es nervte mich, dass ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte, wenn es stressig wurde. Ich konnte das Problem nicht richtig greifen.
Durch diese Reflexion wurde mir klar, dass es nicht an den oben beschriebenen Systemen liegt, die es an irgendeiner Stelle zu verbessern gilt, wie ich zuerst dachte.
Die Infrastruktur und Systeme fangen viel auf und erleichtern mir vieles. Ich bin sehr froh darüber, dass ich mir zu Beginn die Zeit genommen habe, verschiedene Dinge auszuprobieren, die Systeme aufzubauen und Vorentscheidungen zu treffen. Über den Rahmen und das Wie muss ich mir keine Gedanken mehr machen. Ich kann mich auf den Inhalt konzentrieren. Das ist ein Traum.
Erst nachdem ich einige Punkte als Ursache für meine Unzufriedenheit ausschließen kann, merke ich, dass es an der Zeit liegt. Zum Schreiben benötige ich einfach Zeit. Ich hatte gehofft, überall und jederzeit schreiben zu können. Das war allerdings unrealistisch.
Angesichts meiner derzeitigen Lebensumstände und der Dinge, die mir neben praktischundverbunden.de wichtig sind, kann ich aktuell nicht mehr Zeit aufwenden. Zu dieser Erkenntnis habe ich einige Tage und diese Reflexion gebraucht. Diese Erkenntnis ist schmerzlich für mich, weil ich gerne alles machen würde. Aber mehr Zeit für praktischundverbunden.de bedeutet weniger Zeit für anderes. Um realistisch und ehrlich zu sein, möchte ich aktuell keine anderen Themen kürzen. Jetzt, da ich mein Problem jedoch verstanden habe, kann ich damit umgehen.
Zusammenfassung und Ergebnis
praktischundverbunden.de macht mir ungeheuer viel Freude und ist mir ein inneres Anliegen.
Mit der Infrastruktur und den Systemen dafür bin ich zufrieden.
Die dafür nötige Zeit (und das Geld) bringe ich gerne auf, aber eben in begrenztem Maß. Es ist wie ich in dem Artikel zu den Systemen auch geschrieben habe: „Die Verbesserung dieser Prozesse hilft nur bis zu einem gewissen Grad. Nicht selten geht es um den Gesamtumfang deiner Aufgaben. Sie sind in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht zu schaffen.“
Mein Alltag ist dynamischer als ich gedacht hatte. Ich werde mir einen Plan mit realistischeren Zeitslots für verschiedene Szenarien erstellen.
Der Umfang des wöchentlichen Newsletters wird geringer ausfallen. Bisher enthielt fast jeder Newsletter Kurztipps oder Gedankenanstöße und ich habe mit dem Newsletter mindestens einen Artikel veröffentlicht. Den wöchentlichen Rhythmus möchte ich beibehalten, weil er mir dabei hilft, zu schreiben und mich vom Perfektionismus zu lösen. Es wird aber öfter nur Tipps, Impulse oder Reflexionen geben und keinen neuen Artikel. Und manchmal wird es nur einen neuen Artikel ohne Impulse geben. Daher melde dich gerne für den Newsletter an, wenn du ihn noch nicht abonniert hast, um regelmäßig Infos zu bekommen!
Falls du noch nicht regelmäßig reflektierst, hoffe ich, dass das Offenlegen meines Prozesses eine Anregung ist.